Was ist Cannabis?
Cannabis ist der botanische Name für die Hanfpflanze. Sie wird seit Jahrtausenden in unterschiedlichen Kulturen genutzt – als Rohstoff, als Heilpflanze und auch als Rauschmittel. Heute versteht man unter Cannabis meist die getrockneten Blüten der weiblichen Pflanze, die psychoaktive Inhaltsstoffe enthalten und beim Konsum verschiedene Wirkungen hervorrufen können.
Die wichtigsten dieser Inhaltsstoffe sind die sogenannten Cannabinoide. Besonders bekannt sind Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). THC ist vor allem für die psychoaktive Wirkung verantwortlich, also für die veränderte Wahrnehmung, die viele mit Cannabis verbinden. CBD dagegen wirkt nicht berauschend und wird unter anderem im medizinischen Bereich erforscht, da es möglicherweise beruhigende oder entzündungshemmende Eigenschaften haben kann (WHO, 2018). Neben diesen beiden Substanzen gibt es eine Vielzahl weiterer Cannabinoide wie CBN oder CBG, deren Bedeutung wissenschaftlich noch untersucht wird.
Eine zusätzliche Rolle spielen die sogenannten Terpene – natürliche Duft- und Aromastoffe, die nicht nur den Geruch und Geschmack beeinflussen, sondern auch das individuelle Erleben einer Sorte prägen können (Frontiers in Plant Science). Sorten werden häufig als Indica, Sativa oder Hybride beschrieben. Diese Kategorien sind in der Praxis weit verbreitet, auch wenn sie wissenschaftlich nicht eindeutig voneinander abzugrenzen sind (Nature Plants 2021). Für Leser:innen, die diese Begriffe näher verstehen möchten, geben wir im Glossar unten eine ausführliche Erklärung.
Die Verwendung von Cannabis ist vielfältig. In der Medizin wird es in Deutschland seit 2017 unter bestimmten Voraussetzungen verschrieben, zum Beispiel bei chronischen Schmerzen, Spastiken oder Appetitverlust.(BMG)Darüber hinaus wird Cannabis auch im Freizeitkontext konsumiert, sei es durch Rauchen, Vapen oder in verarbeiteten Lebensmitteln. Daneben existiert noch der industrielle Nutzhanf: Pflanzen mit sehr geringem THC-Gehalt, die etwa für die Herstellung von Textilien, Lebensmitteln oder Baustoffen genutzt werden.
Cannabis gilt als Droge, weil es psychoaktive Substanzen enthält, die Wahrnehmung, Stimmung und Verhalten beeinflussen können. Manche Konsumierende beschreiben die Wirkung als entspannend oder kreativitätsfördernd, während andere Nebenwirkungen wie Unruhe, Angstgefühle oder Konzentrationsprobleme erleben können (drugcom). Ein gewisses Abhängigkeitspotenzial ist ebenfalls vorhanden.